
Digitalisierung der Stromnetze
20.03.2025
Die Digitalisierung und Analyse der Stromnetze soll einfacher werden. Hierzu werden die Stadtwerke Fürstenfeldbruck und die WAGO GmbH & Co. KG ab Mitte März ein innovatives Steuerungskonzept im Niederspannungsnetz gemeinsam testen.
Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die Netztransparenz und -stabilität zu erhöhen und die Integration flexibler Verbraucher wie Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen effizient zu steuern. Eine entsprechende Absichtserklärung, welche die Kooperation beinhaltet, unterzeichneten beide Partner.
„Diese Zusammenarbeit ist ein bedeutender Schritt zur Weiterentwicklung intelligenter Netzlösungen und ermöglicht eine zukunftsfähige Umsetzung der §14a-Regelungen“, erklärt Fisnik Musai, Bereichsleiter für Stromnetze bei den Stadtwerken Fürstenfeldbruck. „Die aus diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse wollen wir zur Modernisierung der Netzführung verwenden. Dadurch erreichen wir eine höhere Stabilität unserer Niederspannungsnetze.“
Dr. Jan Jenke, Entwicklungsleitung Utilities/Industry Solutions der WAGO GmbH & Co. KG fügt hinzu: „Wir freuen uns über den langfristigen Austausch mit den Stadtwerken Fürstenfeldbruck. Für uns ist diese Kooperation zukunftsweisend, um unsere digitalen Softwarelösungen für das Monitoring von Niederspannungsnetzen zu perfektionieren und einem Härtetest zu unterziehen. Das gewonnene Know-how fließt dann in unsere weitere Entwicklung ein.“
Hintergrundinformationen zum Projekt
Die fortschreitende Elektrifizierung stellt Netzbetreiber vor wachsende Herausforderungen, insbesondere im Niederspannungsbereich. Durch den Einsatz intelligenter Steuerungslösungen können Netzengpässe vermieden und eine netzdienliche Nutzung flexibler Lasten gewährleistet werden. WAGO bringt seine Expertise im Bereich digitaler Netztechnologien ein, während die Stadtwerke Fürstenfeldbruck die Erprobung unter realen Netzbedingungen durchführt.
Neureglung des § 14a Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)
Damit die Klimaziele erreicht werden können, muss in den nächsten Jahren eine große Anzahl von Wärmepumpen und Ladelösungen für E-Fahrzeuge sowie Batteriespeicher installiert werden. Deshalb wurde von der Bundesnetzagentur eine Neuregelung zur Integration von steuerbaren Verbrauchseinheiten und steuerbaren Netzanschlüssen nach § 14a Energiewirtschaftsgesetz erarbeitet. Es dient dazu, die Netzstabilität für die Zukunft sicherzustellen.
Bild: © Stadtwerke Fürstenfeldbruck (v.l.n.r.): Markus Gringer, Abteilungsleiter Netzplanung, Fisnik Musai, Bereichsleiter Stromnetze, Walter Kleischmann, Projektleiter Smart Grid, Stadtwerke-Geschäftsführer Jan Hoppenstedt, Dr. Jan Jenke, Entwicklungsleitung Utilities/Industry Solutions bei WAGO, Michael Rolke, technischer Vertriebsberater bei WAGO und Ulrich Menzel, Projektmanager bei WAGO.