
Zukunftssichere Stromnetze
10.04.2025
Energieworkshop zur Umsetzung von § 14a EnWG bei den Stadtwerken Fürstenfeldbruck
Die Umsetzung des § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) stand im Zentrum eines Energieworkshops, den die Stadtwerke Fürstenfeldbruck gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting und dem Automatisierungsspezialisten WAGO ausrichteten. Die neue Regelung des Energiewirtschaftsgesetzes betrifft den Anschluss und die Steuerung von steuerbarer Verbrauchseinrichtungen – wie Wärmepumpen, Batteriespeicher oder E-Ladestationen – an das Stromnetz. Ziel ist es, die Netzstabilität in Zeiten steigender Nachfrage und dezentraler Einspeisung sicherzustellen. Teilgenommen haben Fachleute regionaler Energieversorger, darunter die Stadtwerke Dachau, Dillingen-Lauingen und Bad Aibling.
„Der Energieworkshop hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen den Energieversorgern für eine zukunftssichere Stromversorgung ist, insbesondere mit Blick auf § 14a, der keine bloße technische Richtlinie ist. Dieser ist als ein Schlüsselinstrument für die Energiewende einzuordnen. Mit der richtigen Umsetzung können wir Netzengpässe vermeiden und gleichzeitig den Ausbau erneuerbarer Energien gezielt vorantreiben“, betont Markus Gringer, Abteilungsleiter Netzplanung der Stadtwerke Fürstenfeldbruck.
Digitalisierung, Netzsicherheit und Zukunftstechnologie
Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war die Digitalisierung der Stromnetze, die sowohl als Chance für ein effizientes Netzmanagement wie auch als Herausforderung in Bezug auf Datensicherheit gesehen wird. Dabei wurde bewusst sachlich über mögliche Sicherheitsrisiken gesprochen. Der Fokus der Teilnehmer lag hierbei auf präventive Maßnahmen und dem Aufbau einer robusten IT-Infrastruktur.
„Die digitale Transformation des Energiesektors bietet uns riesige Potenziale. Aber nur mit sicheren, intelligenten Systemen können wir diese auch nutzen – ohne Risiken für Versorgungssicherheit oder Datenschutz einzugehen“, so Gringer weiter.
Mehrwert für Netzbetreiber und für Verbraucher
Die zentrale Erkenntnis des Workshops: Der Umbau des Stromsystems gelingt nur durch Vernetzung, technisch wie menschlich. Ein Austausch zwischen Energieversorgern, Technologiepartnern und Beratern hilft, voneinander zu lernen, Synergien zu nutzen und Prozesse zu vereinheitlichen.
Für Endverbraucher bedeutet die Umsetzung von § 14a eine höhere Versorgungssicherheit, auch bei einer zunehmenden Anzahl von E-Fahrzeugen und Wärmepumpen. Zugleich wird das Risiko für Stromausfälle mithilfe eines gezielten Netzmonitorings gesenkt. Darüber hinaus hilft eine flexible Steuerung sowie Auswertung der Netzdaten, mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen, wie Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen ins Stromnetz einzuspeisen.
Die Rolle von WAGO – Technik, die verbindet
Ein praktischer Teil des Workshops bestand darin, die breite Produktpalette der Firma WAGO kennenzulernen, die u.a. Lösungen für automatisiertes Netzmonitoring, Lastmanagement, Fernzugriff und Steuerung anbieten. Das ostwestfälische Unternehmen ist bekannt für seine zuverlässigen Verbindungstechnik- und Automatisierungssysteme, die insbesondere im Energie-, Gebäude- und Maschinenbau eine zentrale Rolle spielen.
Mit ihrer Technologie unterstützt WAGO Energieversorger dabei, intelligente Netzstationen zu betreiben, Daten in Echtzeit auszuwerten und flexibel auf Belastungsspitzen zu reagieren. Dies sind zentrale Anforderungen, um § 14a in die Praxis zu bringen.
„Der Energieworkshop bot allen Beteiligten eine wertvolle Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen“, unterstreicht Gringer den Stellenwert dieses Treffens. „Eine wesentliche Erkenntnis haben wir dabei gemeinsam gewonnen: Die Digitalisierung ist der erste Schritt für die Vorbereitung der Stromnetze auf die Zukunft. Hand in Hand lässt sich der damit verbundene Netzausbau priorisieren und kontinuierlich ausführen.“
Bild: © Stadtwerke Fürstenfeldbruck: die Teilnehmer des Energieworkshops.