Miller-Kreuz in moderner Fassung

Es soll wieder vom Kirchturm strahlen – dies war Antrieb genug, um das historische Oskar-von-Miller-Kreuz in zeitgemäßer Form zu konzipieren und zu realisieren.

Hierzu hatten sich mehrere Auszubildende der Stadtwerke Fürstenfeldbruck bereit erklärt und in wochenlanger Handwerksarbeit erstellt. Heute nun übergaben die Verantwortlichen des lokalen Versorgers das neue Oskar-von-Miller-Kreuz an die Stadt Fürstenfeldbruck und somit an die St. Leonhardi Kirche.

„Vor 130 Jahren wurden die Stadtwerke gegründet. Im Jubiläumsjahr wollen wir mit der Nachbildung des Oskar-von-Miller-Kreuzes an unseren Gründer und seine Tätigkeiten im Brucker Land erinnern“, so Jan Hoppenstedt, Geschäftsführer der Stadtwerke. Oberbürgermeister Erich Raff ergänzt: „Das moderne Kreuz wird eine weitere Sehenswürdigkeit in der Innenstadt darstellen. Dies freut mich und sicher auch die Bürger von Fürstenfeldbruck.“ 
„Wir sind besonders gerührt von dieser neuen präzisen Nacharbeit des ursprünglichen Oskar-von-Miller-Kreuzes. Mein Urgroßvater hätte sicher an der Ausführung und der installierten Elektrotechnik seine Freude gefunden“, betont Matthias von Miller, Urenkel des Brucker Ehrenbürgers Oskar von Miller. 

Handwerkliches Können der Stadtwerke-Auszubildenden 
Zusammen mit ihrem Ausbilder Robert Schweitzer begannen die vier angehenden Elektroniker Felix Mittelhammer, Tim Lukas Heldeisen, Florian Biller und Adrian Masing den Nachbau. Nachdem das Material – Aluminium – bestimmt, die Konstruktionspläne vermessen und die Elektrik sowie die Beleuchtung ausgewählt war, ging es an die Umsetzung. In nur drei Wochen entstand der Rohbau des Kreuzes. Es folgte die Pulverbeschichtung und die abschließende Beleuchtung mit 133 LED-Lampen.

„In rund 70 Arbeitsstunden konnte unsere Jugend zeigen was sie gelernt haben und was für ein Können in ihnen steckt. Das Ergebnis ist beeindruckend und ist ein perfektes Beispiel für unsere praxisnahe Ausbildung, “ lobt Hoppenstedt die Arbeit der vier. Die Idee für dieses Ausbildungsprojekt entstand in einem Gespräch mit Andreas Lohde, CDU-Politiker in Fürstenfeldbruck. 

Ab Gründonnerstag, 14. April, wird das Kreuz an der St. Leonhardi Kirche mit Beginn der Dunkelheit gegen 20 bis 22 Uhr wieder leuchten. Mitarbeiter der Stadtwerke hängen das Kreuz bereits am Mittwochnachmittag an den Kirchturm. Bis Osterdienstag kann das beleuchtete Kreuz dann bewundert werden. 

Hintergrundinformationen zum Oskar-von-Miller-Kreuz
Am 30. März 1893, Gründonnerstag, erglänzte vom Giebel der St. Leonhardi Kirche erstmalig ein mit 120 elektrischen Glühlichtern besetztes Kreuz. Das Kreuz war eine Spende des Ehrenbürgers Oskar von Miller. Seitdem leuchtete es – bis vor ein paar Jahren – alljährlich in der Osterzeit vom Kirchturm der St. Leonhardi Kirche in Fürstenfeldbruck. Aufgrund von technischen Mängeln konnte das Originalkreuz nicht mehr gezeigt werden. Als Dauerleihgabe der Stadtwerke steht es nun im Stadtmuseum und kann dort zu bestimmten Ausstellungen betrachtet werden.